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Digitalisierung: Der Schlüssel zu besseren Impfquoten?

Via pharma-fakten.de • Pharma Fakten Redaktion • 12. Juni 2019
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„Laut Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) sind zwischen 2007 und 2017 etwa 190.000 Menschen in Deutschland an Erkrankungen gestorben, gegen die man sich impfen lassen kann“, weiß Dr. Stefan Kentrup, Head of Public Affairs bei Sanofi Pasteur. „Es steht außer Frage, dass wir deutlich bessere Impfraten in Deutschland brauchen, um uns alle vor durch Impfungen vermeidbare Krankheiten zu schützen.“ Auf dem Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit (HSK) 2019 diskutierten daher Experten über die Frage: Ist die Digitalisierung der Schlüssel zu besseren Impfraten?

„Deutschland hat […] mit einer Grippeimpfrate von 34,8 Prozent in der Gruppe der über 60-Jährigen die niedrigste Grippeimpfquote aller Industrienationen“, so Dr. Stefan Kentrup. Das ist nur ein Negativbeispiel von vielen. Auf dem HSK warf Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), einen genauen Blick auf die Impflücken: Er sprach von z.T. großen Unterschieden auf lokaler Ebene. Oft werde aber auch – wie im Fall Masern – zu spät geimpft. Zudem bestehe Nachholbedarf bei bestimmten Zielgruppen: Aktuell lassen sich laut Wieler nur etwa zehn Prozent der schwangeren Frauen in Deutschland wie empfohlen gegen Influenza impfen. „Dabei kann die Auswirkung einer Grippe-Infektion auf das ungeborene Kind sehr verheerend sein.“ Als „besonders traurig“ bezeichnete der Experte die Impflücken beim medizinischem Personal: Laut einer RKI-Studie sind nur etwa 40 Prozent (Saison 2016/2017) der Klinikmitarbeiter gegen Grippe geimpft (s. Pharma Fakten). Darunter sind Ärzte (Impfquote: 61,4 %): Sie gaben in erster Linie „organisatorische Gründe“ für die Nichtinanspruchnahme der Impfung an.

Impfgegner sind nicht der entscheidende Punkt

Wieler betonte: „Die sogenannten Impfgegner, […] das sind knapp zwei Prozent […]: Die sind nicht der entscheidende Punkt. Wir müssen diejenigen erreichen, die sich aus anderen Gründen nicht impfen lassen.“

Wieler kritisierte so etwa die mangelnde Nutzung von Patienten-Arzt-Kontakten. „Es gibt genug Kontakte. Wenn Ärzte ihrer Verantwortung nachkommen würden, würden wir höhere Impfquoten erreichen.“

Auch, dass es keine Möglichkeit der Nachverfolgung und Erinnerung ungeimpfter Personen gibt, sieht er kritisch. Hinzu komme u.a., dass das Gesundheitspersonal nicht immer ausreichend aus- und fortgebildet sei. „Die Gründe, warum man sich nicht impfen lässt, das sind nicht unbedingt Impfgegner, sondern da gibt es Alltagsgründe: Bestimmte Dinge, die kann man u.a. mit Hilfe von Digitalisierung verbessern. Es gibt viele Technologien, mit denen ich es den Menschen einfacher machen könnte.“

Wie Daten und Aufklärung beim Kampf gegen die geringen Quoten helfen können, und welche genauen Möglichkeiten die Digitalisierung dafür bietet, können Sie im vollständigen Artikel auf pharma-fakten.de nachlesen. 

Bild des Benutzers Stefanie Frost
Kuratiert
am 19.09.2019 von
Stefanie Frost